Unumkämpfte Ruhrräume transformieren sich!

…die Orte

Sie liegen unter großen Autobahnbrücken, beherbergen Pionierpflanzen und Schleichwege, in ihrer Nachbarschaft befinden sich Bahntrassen und Industriebrachen, die Kunst hat Spuren hinterlassen und leise plätschert die Emscher dahin. Sonst passiert nichts. Fahrräder durchqueren sie.

Die unumkäpften Räume im Ruhrgebiet liegen überall dazwischen und damit Mittendrin. An ihnen hat niemand Interesse – so scheint es. Es gibt keine offiziellen Nutzungen oder Gestaltungen. Für die Menschen unsichtbare Planungen werden die Nachbarschaft dieser Orte massiv verändern. Doch welche Rolle spielt der öffentliche Raum dazwischen? Und für wen?

…transurban – building common spaces

Was passiert mit diesen unscheinbaren öffentlichen Räumen, die typisch sind für das Ruhrgebiet? Wir sollten sie als Möglichkeitsräume für eine kooperative Stadtplanung begreifen. Also Orte des DIY in der Entwicklung der Stadt der Zukunft. Menschen, die die Orte nutzen wollen, sollten diese auch gestalten. Nachbarschaft braucht Begegnungsorte und konkrete Aushandlungsorte, wo angepackt und mitgemacht werden kann.

…die Kunst

In der Stadtgenese kann man den Fokus auf urbane Kunst als Motor und Medium für urbane Aushandlungen begreifen. Man kann durch die gemeinschaftlichen Entwicklung und Nutzung der Räume diese der Stadtgesellschaft zugänglich machen, eine Neubetrachtung initiieren und Impulse für eine nachhaltige Entwicklung zukunftsfähiger öffentlicher Räume im Ruhrgebiet setzen.

…und was hat Skaten mit Stadtentwicklung zu tun?

Skatboard fahren ist kein Trendsport sondern ein wichtiger Teil unserer Kultur geworden. Streetskating verändert die Wahrnehmung und Nutzung von Stadt. Stadtmobiliar wird angeeignet und neu interpretiert. Rebellische Akte und unmittelbare Körpererfahrungen verändern den öffentlichen Raum, schaffen sozialen Zusammenhalt. Kleine Interventionen schaffen neue Treffpunkte, verurachen friedliche Lebendigkeit. Wie Skaten Orte verändern kann, werden wir in diesem Sommer erforschen.

…zum Hintergrund

Im Sommer 2021 wird in Dortmund und Gelsenkirchen experimentiert werden. Im Projekt TRANSURBAN Residency werden künstlerische Interventionen Orte verändern und dabei zum Mitmachen einladen. Dabei liegt der Fokus auch auf benachbarte Großprojekte – neue Stadtquartiere entstehen – und informelle Formen der frühzeitigen und ernst gemeinten Bürgerbeteiligung.

TRANSURBAN vernetzt Städte, ihre Akteure und öffentlichen Räume mitund untereinander. Es regt an, den Möglichkeitsraum Stadt städteübergreifend zu betrachten, voneinander zu lernen und zu profitieren. Somit bezieht sich das „Trans“ nicht nur auf das „Über”schreiten von räumlichen, strukturellen oder formellen Grenzen, sondern auch auf das “Über”queren von Disziplinen. Denn das Programm verbindet eine Vielzahl an lokalen und internationalen Akteur*innen aus Kunst & Kultur, Forschung & Lehre sowie Verwaltung & Politik miteinander. Ziel ist es, gegenseitiges Verständnis im Umgang mit dem öffentlichen Raum zu fördern und Synergien in der Gestaltung von Stadtraum durch Kunst und Kultur zu generieren.

Die TRANSURBAN Residency wird das Potential öffentlicher und brachliegender Räume als Orte für Gemeinschaft, Begegnung und Austausch durch lokale und internationale Künstler*innen, Stadtforscher*innen sowie Stadtbewohner* innen und Studierende untersucht und erlebbar gemacht.

www.trans-urban.de

Kooperation & Förderung: Die TRANSURBAN Residency in Gelsenkirchen und Dortmund gestaltet sich im Verbund mit einem vielfältigen Netzwerk bestehend aus Hochschulen und lokalen Initiativen. Hierzu zählen die Projektpartner: die Urbanisten e.V., Stiftung Schalker Markt, Insane Urban Cowboys e.V.; die Programmpartner: Baukultur Nordrhein-Westfalen, FH Dortmund (Fachbereich Design, Studiengang Szenografie und Kommunikation / Forschungsprojekt ARDEAS), TU Dortmund (Studiengang Raumplanung), TH Köln (Studiengang Städtebau NRW), Skateboardinitiative Dortmund, Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen; die Medienpartner: coolibri, kultur.west und urbanana sowie die Locationpartner: Emschergenossenschaft und Lippeverband.

TRANSURBAN Urban Art in NRW und der TRANSURBANE Kongress am 5.6./6.6.21 werden gefördert durch das Förderprogramm Regionale Kulturpolitik des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, dem Kulturbüro der Stadt Dortmund, dem Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen und der Bezirksvertretung Dortmund Innenstadt-West.

Die TRANSURBAN Residency in Gelsenkirchen und Dortmund wird gefördert durch das Förderprogramm #heimatruhr des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.