Raumformate im Reallabor

Es gibt viele Menschen, die sich mit der Stadt der Zukunft und der Frage, wie wir zukünftig leben wollen, auseinandersetzen und gemeinwohlorientiert aktiv werden wollen. Ideen nachhaltiger Billdung und Produktion umsetzen, das Anpassen von Stadt auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner*innen und gemeinschaftlich tätig werden, sind drei Kernanliegen mit denen die unterschiedlichsten Menschen ins Labor für urbane Zukunftsfragen und Innovation gekommen sind. Wir haben viele verschiedene Initiativen erlebt und untereinander vernetzt, unterschiedliche Sichtweisen ausgetauscht und beraten, welche nächsten Schitte Ideen brauchen, um kooperativ umgesetzt zu werden.

Kein Start-up sondern gemeinschaftliche Weltverbesserung

Wo kann ich mitmachen, wie finde ich Mitmachende und wo finde ich die Infrastruktur um Projekte gut umzusetzen. Wie kann ein Nährboden, ein Ökosystem entstehen, in dem die komplexe Welt aus Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Institutionen Türen öffnet, um Mitstreitende zu finden? Gemeinwohlorientierung und ökologisch-soziale Transformation beruht auf Kommunikation und Kooperation, um Verbesserung der öffentlichen Daseinsvorsorge, um Themen des Alltags und des öffentlichen Raums. Hier möchte sich nicht ein einzelner bereichern, sondern die Nachbarschaft bereichern, das Quartier stärken und Möglichkeiten bieten, mit- und selberzumachen.

Laborstart im Bestand – Kooperation dreier Orte des Selbermachens

Im LUZI sind wir mit drei Orten gestartet, die Selbermachen befördern: der Bürgerwerkstatt Dezentrale vom Fraunhofer UMSICHT, dem Union Gewerbehof für umwelt- und sozialverträgliche Techniken sowie den Urbanisten als Impulsgeber, Initiator und Beteiligungsplattform – ein vielfältiges Netzwerk für die aktive Mitgestaltung der eigenen Stadt. Den Erwartungen entsprechend sind viele Aktivitäten über das Urbanisten Netzwerk durchs Mitmachenden entstanden. Uns wurde bestätigt, dass ein großes Transformations- und Innovationspotenzial in den einzelnen Orten steckt. Es wurde über relevante Zukunftsfragen gestritten und gemeinsam überlegt, wie wir unsere Aktivitäten an einem Ort bündeln und verstetigen können.

Der Wunsch, Aktivitäten, Know-how und Leute an einem Ort, dem Gewerbehof mit seinen knapp 100 Kleinstunternehmen, stärker sichtbar zu machen und Synergien zu nutzen war jedoch nicht möglich, da es keine freien Räume für diese Bündelung gab, die geeignet waren, das Ziel umzusetzen: Schaffung eines dezentralen Maker Spaces. Aus der Not heraus wurde dadurch der räumliche Aktionsradius im LUZI größer und umfasst heute das gesamte Unionviertel als Agglomerationsraum für Zusammenarbeit und die Region Ruhr als Austauschraum des Zusammenkommens.

Inhalt, Methode, Raum …und ein Koffer guter Laune

Für das Zusammenkommen und die Zusammenarbeit sind Räume und passende Formate zwingend notwendig, in denen die Themen in inspiriender und produktiver Weise bearbeitet werden können. Im Folgenden haben wir die Aktivitäten nach den drei Kategorien zusammenfassend dargestellt.

1: Themen

Im Rahmen des Reallabors LUZI konnten wir verschiedene Konzepte erarbeiten, testen und bewerten. Inhaltlicher Hintergrund bildeten 10 Themenstränge, die aus dem Quartier ans LUZI herangetragen wurden:

  1. Schaffung nachhaltiger Bildungsangebote insbesondere für Schüler*innen in Kooperation mit dem BUND und verschiedenen Schulen
  2. Entwicklung innovativer Bildungsinstrumente für die Stadt der Zukunft anhand eines Methodenkoffers
  3. Stärkung der bürgerlich-migrantischen Zusammenarbeit in Kooperation mit dem Haus der Vielfalt
  4. Nutzungsmöglichkeiten digitaler Tools und Strukturen vor Ort zur Weiterarbeit unter Corona
  5. Verbesserung der Beteiligungsstrukturen bei Großprojekten am Beispiel der Internationalen Gartenausstellung 2027
  6. Entwicklung von Netzwerkstrukturen und eines Festivals zur kooperative Landschaftsentwicklung in der Metropole Ruhr
  7. Erleichterung des Selbermachens in Kooperation mit dem Verbund offener Werkstätten und im Austausch mit Anbieter*innen
  8. Weiterentwicklung von Wurmkomposten und wasserspeichernden Hochbeeten für und mit Urban Gardening Projekten
  9. Austausch, Analyse und Netzwerkarbeit zum Thema nachhaltige Ernähung in Zusammenarbeiot mit verschiedenen Initiativen
  10. Konzeption von Orten des Selbermachens am Beispiel verschiedener Leerstände und Entwicklungsstandorten

2: Events

  1. Veranstaltung vor Ort – Input, gemeinsames Brainstorming und Matching
  2. Veranstaltung online – Moderation, Austausch, Themensetzung
  3. Treffpunkt Wandelbar – Begegnung, Inspiration, Netzwerk
  4. offene Mitarbeit im Labor – Konzeption, Partnersuche, Förderakquise
  5. Workshop im Labor – Methoden, Instrumente, Verfahren

3: Orte

  1. Es braucht viele kleine Orte des Selbermachens wie Manufakturen und offene Werkstätten.
  2. Es braucht einen Treffpunkt zum Austausch und zur Begegnung – am besten mit Theke.
  3. Es braucht einen großen sichtbaren Möglichkeitsraum als Zentrum für Initiativen.